Personenwagen 7
Abb.: Personenwagen 7, Photo: Claas Rehmstedt
| Betriebs-Nr./Name | Hersteller | Fabriknr. | Baujahr | Gattung | ehemalige Heimatbahnen |
|---|---|---|---|---|---|
| 7 | Herbrand | 1909 | BC4 | Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund GmbH, Kreisbahn Aurich GmbH |
Informationen zu diesem Fahrzeug:
1909 lieferte die Waggonfabrik AG, vormals P. Herbrand & Co., Köln-Ehrenfeld, vier neue vierachsige
Personenwagen 2./3. Klasse an die Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund für die (gehobene) Personenbeförderung
auf der neuen Bäderbahn (Ogenbargen-)Esens-Bensersiel. Die Wagen hatten jeweils eine Saugluft- und Handbremse,
die allerdings nur auf ein Drehgestell wirkten. Sie besaßen 12 gepolsterte Sitzplätze in der 2. Klasse
sowie 31 Sitzplätze in der 3. Klasse. Beide Klassen hatten jeweils ein eigenes WC, wobei das WC der 3. Klasse
keinen Vorraum, kein Waschbecken und kein Toilettenpapier enthielt. Eine Verbindungstür zwischen der 2. und
der 3. Klasse konnte zwar von der 2. Klasse aus quasi für jedermann, von der 3. Klasse aus jedoch nur vom
Zugpersonal per Vierkantschlüssel geöffnet werden. Die vier Wagen, die 10 500 Mark das Stück
kosteten, erhielten die Betriebsnummern 9 bis 12 (jeweils in 2. Besetzung).
In den Jahren ab dem 2. Weltkrieg wurde
der Wagen 9", heute DEV-Wagen 7, oftmals umgebaut. So erhielt er in den 1940er Jahren in der 2. Klasse ebenfalls
Lattensitzbänke, und um 1950 musste er dringend aufgrund seines schlechten Erhaltungszustandes durch die
Werkstatt der Eisenbahn repariert werden: Über die alte Wagenverblechung wurden neue Bleche gesetzt, die bis
auf kleine Lufthutzen auch die Lüftungsklappen über den Fenstern bedeckten. Ab etwa 1952 wurde der
Wagen als Beiwagen für die Triebwagen benutzt. Dazu musste eine Druckluftbremse anstelle der vorhandenen
Saugluftbremse und eine eigenständige, ölbefeuerte Warmluftheizung (Webasto) eingebaut werden, deren
Auspuffrohr die Verlegung eines Fensters im Wageninneren erforderlich machte. Dabei entfiel das ehemalige
3. Klasse-WC samt Fenster, welches nun durch eine weitere Sitzbank ersetzt werden konnte. Inzwischen rot/weiß
lackiert, erhielt der Wagen nach 1952 die neue NLEA-Nummer 577.
Nach Einstellung des Restpersonenverkehrs
zwischen Esens und Bensersiel am 06.02.1967 wurde der Personenwagen als Bereisungswagen in Aurich abgestellt.
Vermutlich zu seiner letzten Revision am 15.09.1968 verlor er seine Bremsen. Nach Stillegung der inzwischen in
Kreisbahn Aurich GmbH umbenannten Bahn am 31.12.1969 wurde der Wagen abgestellt. Kurz darauf erwarb ihn der DEV,
der ihn am 26.02.1970 per Bahn nach Bruchhausen-Vilsen überführte, wo er die Betriebsnummer 7 erhielt.
Fahrzeug-Chronik:
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