Nachteil der Schmalspur - kein durchgehender Güterverkehr
Aus Kostengründen (Gleismaterial, Grunderwerb) wurden viele Kleinbahnen in Schmalspur ausgeführt.
Dies hatte jedoch den Nachteil, dass alle Güter am Übergang zur normalspurigen Staatsbahn umgeladen
werden mussten. Solange die Personalkosten niedrig blieben, war dies kein finanzielles Problem, allerdings
kostete der Umladevorgang auch Zeit und nicht jedes Ladegut übersteht einen Umladevorgang ohne
Qualitätsverlust. Daher war man schon bald bestrebt, die Umladung zu vermeiden und die normalspurigen
Güterwagen mit geeigneten Hilfsfahrzeugen direkt auf der Schmalspur weiterbefördern zu können.
Dazu entstanden zwei Konstruktionen: Rollböcke und Rollwagen.
Rollböcke |
Rollwagen |
Rollbock-Betrieb bei der Kleinbahn HOYA-SYKE-ASENDORF ... Auf der Museums-Eisenbahn kann aber auch heute noch Rollbock- und Rollwagenbetrieb vorgeführt werden. Im Bahnhof Bruchhausen-Vilsen zweigt die meterspurige Strecke nach Asendorf von der heute normalspurigen Strecke zwischen Eystrup, Hoya und Syke ab. Es treffen also schmalspurige Gleise mit einem Schienenabstand von einem Meter mit normalspurigen Gleisen mit einem Schienenabstand von 1,435 m zusammen. Ein Teil der Bahnhofsgleise ist dreischienig ausgebaut, so dass man diese Gleisbereiche sowohl mit meterspurigen als auch mit normalspurigen Fahrzeugen befahren kann. |
Etwa in der Mitte des Bahnhofs Bruchhausen-Vilsen befindet sich zwischen den Gleisen eine kombinierte Rollbock- und Rollwagengrube. Mit Hilfe dieser Grube kann man normalspurige Eisenbahnwagen auf meterspurige Rollböcke aufbocken oder auf Rollwagen verladen und diese dann in schmalspurige Züge einstellen. Zu einer Reihe von Sonderveranstaltungen wird dieser Umsetzbetrieb für die Museumsbesucher vorgeführt und normalspurige Güterwagen fahren z.B. an den Tagen des Eisenbahnfreundes in besonderen Fotogüterzügen mit. Gelegentlich werden auf diese Weise aber auch normalspurige Güterwagen mit Materialsendungen für die Gleisbaurotte nach Heiligenberg gefahren.
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